Psychotherapie
Psychotherapie
- Ziel einer Psychotherapie ist vereinfacht gesagt die Bewältigung von psychisch bedingten Leidenszuständen, behandlungsbedürftige Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die persönliche Entwicklung und Gesundheit zu fördern.
- Psychotherapie ist ein eigenständiges Heilverfahren und ein selbständiger Gesundheitsberuf, basierend auf einer umfassenden akademischen Ausbildung (gemäß PthG 2024).
- Psychotherapie wendet wissenschaftlich fundierte psychotherapeutische Methoden an, die spezifischen wissenschaftlichen Gesundheits- und Krankheitskonzepten folgen.
- Es gibt keine festen Regeln dafür, wer „Psychotherapie braucht“. Sie kann für jeden nützlich sein. Für Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie auch für diejenigen, die Unterstützung im Umgang mit den Herausforderungen des Lebens suchen oder ihre persönliche Entwicklung fördern möchten.
- Wichtige Voraussetzung für eine Psychotherapie ist Ihr Wunsch, etwas zu verändern, und Ihre grundsätzliche Bereitschaft, sich mit Ihren Gefühlen und Ihrem Erleben zu beschäftigen und sich dabei unterstützen zu lassen.
Verhaltenstherapie (VT)
Verhaltenstherapie ist eine in Österreich anerkannte, wissenschaftliche Psychotherapiemethode. Grundsätzlich geht man in der Verhaltenstherapie davon aus, dass unsere Gedanken, unsere Gefühle und unser Verhalten eng miteinander zusammenhängen. Sie beeinflussen sich gegenseitig aufgrund von Lernerfahrungen in der Vergangenheit auf bestimmte Weise. Die Verhaltenstherapie kann Veränderungen dieser Wechselwirkung begünstigen und so entscheidend zum Wohlbefinden beitragen wobei dafür die Voraussetzungen der Wunsch nach Veränderung sowie die aktive Mitgestaltung des Therapieprozesses sind. Die Verhaltenstherapie ist eine sehr praxisorientierte Methode mit konkreten Werkzeugen, um Herausforderungen zu meistern. Generell sollen in der Verhaltenstherapie Probleme in der Gegenwart und auf möglichst direktem Weg – problemorientiert und zielgerichtet – gelöst werden und Fähigkeiten erlangt werden das eigene Leben wieder wirksam zu gestalten.
Wann Sie auf jeden Fall eine Psychotherapeut:in aufsuchen sollten*
- Sie haben Schmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen oder andere körperlichen Beschwerden und der Arzt kann keine körperliche Ursache feststellen.
- Seit längerer Zeit halten Sie sich nur noch mit Aufputsch-, Beruhigungs- oder Schlafmitteln (Psychopharmaka) aufrecht.
- Ohne ersichtlichen Grund bekommen Sie rasend Herzklopfen und Angst, dass Sie sterben müssen.
- Sie haben Ängste, die Sie belasten oder einschränken: z. B. vor dem Kontakt mit Ihren Mitmenschen, vor Autoritäten, vor großen Plätzen, vor engen Räumen, vor Prüfungen.
- Es plagen Sie oft Gedanken, über die ich mit niemandem zu sprechen wagen (Scham- und Schuldgefühle, Hassgefühle, Unzulänglichkeitsgefühle, das Gefühl, verfolgt oder fremdbestimmt zu werden etc).
- Sie fühlen sich antriebs- und lustlos, erschöpft oder ständig überfordert.
- Sie kommen mit Ihrer Sexualität nicht zurecht.
- Sie haben Angst vor Entscheidungen.
- Sie oft niedergeschlagen und habe keine Freude am Leben.
- Sie sind traurig und vereinsamt.
- Sie befinden sich in einer belastenden Umbruchsituation (z. B. schwere Krankheit, Tod, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Trennung, Unfall etc), die schwer zu bewältigen ist.
- Sie denken manchmal an Selbstmord und/oder Ihr Leidensdruck ist so groß.
- Sie leben in einer Beziehung, die Sie sehr belastet.
- Sie fühlen sich durch Ihre Kinder dauerhaft überfordert.
- Sie haben wiederkehrend große Probleme im Kontakt mit anderen Menschen (z. B. am Arbeitsplatz).
- Sie sind süchtig - nach Alkohol, Drogen, Essen, Hunger, Liebe, Spielen.
- Sie fühlen sich innerlich gezwungen, ständig dasselbe zu denken oder zu tun (z. B. zwanghaftes Waschen, Zusperren, Grübeln u.ä.), obwohl dies ein Leben sehr einengt.
- * Quelle: ÖBVP